Freitag, 31. Oktober 2014

Leseprozess

28.10.2014


Puh, das erste Kapitel ist gelesen und irgendwie kann ich sagen das es mich ein wenig zum denken angeregt hat. Es ist auf eine komische Art geschrieben und hat einen komischen Schluss. Man erfährt nur dass, was man erfahren soll und keine unnützen Namen oder Fakten. Es sind nicht viele Details enthalten wie etwa Alter, Aussehen und auch mit Fremdwörtern und grossen Beschreibungen wurde offensichtlich gespart. Es ist angenehm zu lesen und sehr gut zu verstehen. Ich las das erste Kapitel in einem Schnurz durch. Ich habe noch nie so vertieft gelesen. Ich weiss ehrlich nicht was mich so motiviert, aber irgendwie gefällt dieses "etwas andere" Buch mir. Doch ich musste jede Textstelle zwei Mal lesen da ich es heute Abend neben dem Fernsehen las und mich dabei nie richtig konzentrieren konnte. Es geht um einen Computeringenieur, welcher durch einen Zufall die Nummer eines Stars vermittelt bekommt, wie er meint. Allmählich lässt er seinen Job und sein richtiges Leben im Stich und findet Gefallen daran ein Chaos in dessen Leben anzurichten. Ich kann mit der Handlung alleine noch nicht viel anfangen, bin aber gespannt auf die nächsten Geschichten und ob ich einige Zusammenhänge entdecken kann. Ich kann mir jetzt in keinem Fall vorstellen wie die zweite Geschichte aussehen soll. Vielleicht baut sie auf der ersten auf oder vielleicht ist es auch ein komplett neuer Aufbau.


11.11.2014


Nun habe ich die ersten 3 Geschichte gelesen und bin bis jetzt beeindruckt von dem Buch. Es ist sehr verschlossen und geheimnissvoll, gleichzeitig aber auch sehr leserfreundlich und verständlich. Für mich ist es aber sehr schwer den Überblick zu behalten. Darum habe ich mir ein Notizheft zugetan um einige Zusammenhänge und wichtige Handlungen zu notieren. Ich las diese Kapitel im Bus, in der Schule und bei einer längeren Zugfahrt ins Wallis. Manche Verhaltensarten von Figuren in dem Kapitel "Gefahr", machen mich fast ein wenig wütend. Zum Beispiel das Verhalten von Leo Richter und seine unnötigen Sorgen. Er merkt gar nicht wie Elisabeth das nervt, ich denke nicht das er der richtige ist für die feurige Elisabeth. Doch langsam fange ich an signifikante Zusammenhänge in den Geschichten zu Bemerken. Ich meine damit, dass ich nun einige Sachen in der ersten Geschichte besser verstehe. Ich habe mich sogar dabei erwischt das erste Kapitel nochmals zu lesen. :) Das dritte Kapitel ist an manchen Stellen ziemlich "komisch" geschrieben. Zum Beispiel das Ende war für mich schwer zu verstehen, als der Autor auch noch ins Spiel kam. Ich war für einen Moment lang ein wenig überfordert. Denn ich verstand zuerst nicht das sie mit Leo im Dialog war. Doch bis jetzt gefällt mir "Rosalie geht sterben" am besten, ich finde Rosalie eine ziemlich spannende Person. Und ich habe vor in einem Zusatzauftrag einen Brief an sie zu schreiben.


2.12.2014


Das vierte Kapitel scheint nun auch gelesen zu sein. Bis jetzt las ich sehr viel unterwegs und nicht oft Zuhause, auch diesem Kapitel widmete ich mich im Bus von St.Gallen nach Hause. Und ich habe es doch prompt geschafft die Haltestelle zu verpassen (das ist kein Witz). Eigentlich hatte ich gar nicht vor das ganze Kapitel zu lesen doch als ich zu weit gefahren war entschloss ich mich ganz sitzen zu bleiben, um danach in Heiden direkt in dem Postauto bleiben zu können und zurück zu fahren. Die Kurzgeschichte "der Ausweg" packte mich sehr da ich sie direkt mit dem Kapitel 1 verbinden konnte. Es erklärte einige Handlungen aus der ersten Geschichte, man erfährt welche Einwirkungen das Verhalten und "Rumtelefonieren" von Ebling auf das Leben von Ralf Tanner hat. Er verliert seine Identität, aber kämpft auch nicht besonders um sie wieder zurück zu gewinnen. Ich las sehr vertieft wie unschwer zu erkennen ist und war überrascht über das Ende. Denn dort wird er von seinem eigenen Kammerdiener nicht wieder erkannt, er hat seine Identität komplett an jemand anders verloren.


10.12.2014


Heute war ich krank. Ich nutzte die Zeit und las die 2 Geschichten "Osten" und "Antwort an die "Äbtissin". In Osten geht es um eine Krimiautorin welche sich in ein Land in Asien begibt. Es geht ein wenig chaotisch zu und her und schliesslich geht sie vergessen. Sie ist in einem Fremden Land ohne die Sprache zu können oder die Währung zu beherrschen. Schliesslich wird sie von einer alten Frau aufgegabelt und wird bei ihr zuhause für einen Hungerlohn verknechtet. In der nächsten Geschichte die ich las ging es um einen gewissen "Miguel Auristos Blanco", welcher ein berühmter Autor ist für optimistische Thesen. Doch am Ende wird er sich seines Geschwafels überdrüssig und will sich umbringen. Ob er es tut, bleibt offen. Ich hatte das erste mal einige Verständnisprobleme. Ich verstand zum Beispiel nicht auf den ersten Versuch wieso sich der Erfolgsautor Miguel Blancos das Leben nehmen will. Klar ist es beschrieben aber ich konnte es nicht nachvollziehen. Doch mir vielen wieder Verbindungen auf. Ich merke, dass jedes mal wenn mir wieder etwas auffällt, habe ich ein Erfolgsgefühl und bin zugleich wieder motiviert weiterzulesen um mehr zu erfahren und mehr anfänglich unklare Sachen zu klären.


13.12.2014


Eine Geschichte bleibt mir jetzt noch. Ich finde langsam gefallen daran im "Zweigeschichtentakt" zu lesen, doch ich muss jetzt erkennen das nur noch eine Geschichte übrig bleibt. Ich las diese 2 Kapitel heute Nachmittag an der Sonne. Endlich ist der eigentliche Ausgangspunkt des Geschehens geklärt. Man weiss jetzt wer an der falschen Telefonnummer schuld ist. Ich hatte die Anfangs signifikante Handlung mit der Falschvergabe der Telefonnummer schon fast wieder vergessen, da so viele weitere wichtige Sachen zwischen der ersten und zweitletzten Geschichte vorkamen. jetzt weiss man offiziell das der Fehler seinen Ursprung in der Mobilfunkgesellschaft hat, ihnen ist der Fehler unterlaufen einige Nummern die schon gebraucht sind falsch zu vergeben. Die Schuld liegt beim Abteilungsleiter, der ein Doppelleben führte und darum seine Arbeit vernachlässigt hat. Ihm unterlief der Fehler. Wie gesagt, eine Geschichte habe ich noch vor mir. Ich denke ich werde sie mir auf die nächste Woche aufsparen. Ich bin je länger desto mehr gespannt auf das Ende, ich kann mir nichts darunter vorstellen wie dieser Kreislauf und die Vernetzung all jener Personen Enden soll.


14.12.2014


Nun, wie ihr seht habe ich es nicht geschafft mich zurück zu halten. Ich habe heute morgen die letzte Geschichte in meinem Bett gelesen und war beeindruckt. Es hat meine Erwartungen übertroffen. Ich habe nicht mit einem so komplexen und ausgefeiltem Ende gerechnet. Ich verstand einige Handlungen zuerst nicht, zum Beispiel, dass sie plötzlich Lara Gaspard in dem Raum trafen. Das verwirrte mich total, doch als ich merkte wie ich es verstehen muss und dass, das ganze auch nur eine von Leos Geschichten ist war ich ziemlich überwältigt. Sie befindet sich in einer seiner Geschichten, genau das, was sie nie wollte. Das Ende ist offen und man kann seine eigenen Gedanke und Wünsche regieren lassen, im Bezug auf das Weiterstricken der Handlung. Ich denke es ist das beste Buch das ich je lesen "musste". Ich habe es nun wahrhaftig und vollständig gelesen, wie ich es mir vorgenommen habe. Irgendwie erfüllt es mich mit Stolz. Und ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben. 




6 Kommentare:

  1. Lieber Aurelius
    Das freut mich sehr zu lesen! :-) Ich hoffe, auch die anderen acht Geschichten sind nach deinem Geschmack!
    PS: Was meinst du denn mit „komisch geschrieben?“ / „komischer Schluss“? Versuche deine Eindrücke in Worte zu fassen. Vielleicht hast du auch ein paar Zitate, die deine Eindücke stützen bzw. belegen. Du hast geschrieben, dass dich das das 1. Kapitel zum Denken angeregt hat. Inwiefern? Du darfst gerne etwas ausführlicher werden. :)

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  2. Für die bessere Übersicht bitte ich dich, den Leseprozess doch in mehrere Posts aufzuteilen. Sonst wird unklar, welche Kommentare zu welchem Abschnitt gehören. ;)
    PS: Tut mir leid, dass du deine Haltestelle verpasst hast, aber ich musste trotzdem etwas schmunzeln beim Lesen ;).

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  3. Du schreibst, dass „Antwort an die Äbtissin“ und „Osten“ nicht ganz verständlich für dich waren. Ich empfehle dir, mal einen Blick auf Alyssias Blog (http://stimme-des-ruhms.blogspot.ch) zu werfen. Sie hat einiges heraus gefunden und greift ein paar interessante Punkte auf, welche dort diskutiert werden (können). Schau doch mal vorbei, vielleicht hilft dir das :-)

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  4. Lieber Aurelius

    Zunächst finde ich deine Idee, alle Leseprozess-Einträge in einem Post zu veröffentlichen eine interessante Sache, denn ich persönlich wäre nicht darauf gekommen, dies so zu machen.
    Deine Unklarheiten und die Verwirrung beim ersten Kapitel kann ich gut nachvollziehen, mir ging es nämlich genau so.
    Zudem sehe ich bei deinen Überlegungen, die du in deinen Einträgen notiert hast, mehrere Übereinstimmungen zu meinen Gedanken.
    Du hast fast bei jedem Post erwähnt, dass du ziemlich beeindruckt und überwältigt von diesem Buch warst und das dies dein bestes Buch bis jetzt war. Könntest du dir deshalb vorstellen, dass du noch weitere Bücher von Daniel Kehlmann liest?
    Oft hast du auch erwähnt, dass du einige Stellen des Buches verwirrend fändest. Haben sich diese nun am Ende des Buches aufgelöst?

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  5. Lieber Aurelius

    Es ist sehr interessant, deinen Leseprozess zu verfolgen, auch wenn man das Buch "Ruhm" nicht gelesen hat.
    Deine Gedanken und Eindrücke verändern sich von Mal zu Mal. Anfangs sprichst du dein Lob gegenüber dem Buch noch sehr zaghaft aus, doch man merkt immer mehr, wie es dich mitreisst.
    Die kurzen aber guten Leseprozesseinträge regen mich sogar an, das Buch auch einmal zu lesen.
    Welche der neun Geschichten hat dir am besten gefallen und weshalb?

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