Freitag, 19. Dezember 2014

Wer steckt dahinter?

Daniel Kehlmann


Daniel Kehlmann ist am 13. Januar 1975 in München geboren. Daniel wuchs in einer Familie auf in welcher sein Vater Regisseur und seine Mutter Schauspielerin war. Sein Grossvater war expressionistischer Schriftsteller und lebte in Wien. Man kann also annehmen, dass er ziemlich kultiviert und ohne grosse Probleme aufwuchs. 1981 zog die Familie Kehlmann nach Wien. In Wien machte dann Daniel einen Abschluss im Kollegium Kalksburg. Später studierte er Philosophie und Literaturwissenschaften. Es muss ihn also schon in jungen Jahren irgendwie in diese Richtung gezogen haben. 1997, nach seinem Studium erschien sein erster Roman "Beerholms Vorstellung". Es folgten mehr und mit seinen ersten Internationalen Erfolg, "Ich und Kaminski" fuhr er im Jahre 2003 ein. 2005 jedoch sollte sein Jahr sein. Mit dem Buch "die Vermessung der Welt" gewann er Zahlreiche Preise und überzeugte Publikum und Kritiker. Es wurde zu einem der grössten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Ausserdem war er noch Teilzeitdozent an verschiedenen Universitäten.

Als Daniel das Kollegium Kalksburg verliess, wusste er schon, dass er Literatur studieren wird. Für mich ist das ein klares Indiz dafür das er während, oder vor seiner Kollegium-Zeit sehr stark geprägt oder zu Literatur bewegt worden ist. Dass sein Grossvater schon Schriftsteller war hatte sicher auch
einen Einfluss auf die Berufliche Laufbahn von Daniel Kehlmann. Vielleicht wurde es ihm fast ein wenig weitergegeben. Auf jeden Fall wusste er genau was er tat als er nach dem Kollegium Literatur studieren ging. 

Es ist immer sehr schwer zu sagen was die Schreibmotivation von einem Autor ist. Als erstes fällt mir da ein das jeder Mensch eine Existenzgrundlage braucht. Man kann nicht ohne Geld überleben. Ich denke das hat sicher einen Einfluss darauf ob und wie man ein Buch schreibt. Ob man es mit der Absicht schreibt Erfolg zu haben oder mit der Absicht den Menschen etwas mitzuteilen. Er selber aber sagte, er habe 10 Jahre ohne Erfolg geschrieben. Also muss da noch etwas anderes dahinter sein. Mein Wunschgedanke ist es, das Daniel aus reiner Lust und Spass geschrieben hat. Dass er dieses spezielle Buch aus der Motivation heraus, etwas neues und bahnbrechendes zu schreiben, geschrieben hat. Das würde mich sehr freuen. Andererseits denke ich aber auch, dass es unmöglich nur dieser Aspekt sein kann, denn von irgendetwas muss man schliesslich auch noch Leben. Ich bin mir sicher es liegt irgendwo dazwischen, zwischen der Liebe zur Literatur, angespornt und motiviert von dem grossen Erfolg "Die Vermessung der Welt" und zwischen dem Existenzgedanken. (Falls der noch ein Thema ist nach dem Bestseller.) Wahrscheinlich würde es ohne den Erfolg von "der Vermessung der Welt" gar keinen Roman "Ruhm" geben. Vielleicht wollte er extra etwas ganz neues machen um sich mit "Ruhm" von seinem Vorgängerroman  zu distanzieren.



"Seine Romane handeln oft von Auflösungsprozessen"

(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/daniel-kehlmann-im-gespraech-ich-haette-auch-ohne-erfolg-angst-12553007.html)

Seinen eigenen Aussaugen zufolge steckt hinter seinem Schreibstil, welcher oft von der Brüchigkeit und Flüchtigkeit allen Ruhms, Erfolgs und Vermögens handelt, eine Menge persönliche Angst.

"Erfolg hat naturgemäß auch etwas Beruhigendes und Stärkendes. Ich versuche ohnehin, mich nicht an den Erfolg zu gewöhnen. Ich habe fast zehn Jahre ohne Erfolg geschrieben, ich bin sehr dankbar dafür. Aber ich bin jetzt auch schon lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, wie schnell es damit vorbei sein kann."  


(Daniel Kehlmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen, 31.8.2013)

Dies bestätigt meine These und Hoffnung das er das Buch nicht gezwungenermassen aus einem Zwang heraus geschrieben hat. Das freut mich. Vielleicht hat er eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zu dem Thema "Ruhm" in sein Buch eingeflechtet und identifiziert sich eventuell sogar mit einer Fiktiven Person seines Buches. Doch das werde ich nie herausfinden.


Ausser ich treffe ihn irgendwo,..

..irgendwann,..

..eventuell mal.



1 Kommentar:

  1. Falls du ihn treffen solltest, frag ihn aber bitte nicht, wo ihm seine Ideen zum Schreiben einfallen! ;)

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