Donnerstag, 22. Januar 2015

Kommentare

aurelius hanak 24. Januar um 17:39

Hallo Sophie

Mir gefällt wie ehrlich und offen du deiner Meinung über das Buch freien lauf lässt. Du formulierst jeden Satz super und im Gegensatz zu dem anscheinend "schlechten" Buch von Martin Suter ist deine Rezension darüber sehr amüsant und spannend zu lesen. 
Könnte es aber vielleicht auch nur daran liegen das du dem Buch nicht genug Chancen gegeben hast?

Vielleicht hast du nach deinem ersten Eindruck über das Buch, die Geschichte nicht mehr sachlich gelesen und dich nur auf deinen Eindruck gestützt?
Vielleicht ist es aber wirklich scheisse. Gute Rezension!


Aurelius..



aurelius hanak 23. Januar 2015 um 08:44

Liebe Sonja,

Wie ich sehe hast du gut über deinen Autor recherchiert. Hatten die Verfilmungen seiner Bücher Erfolg? Mir gefällt dein Synonym Tarzipan, wie bist du auf den Namen gekommen?
Ich habe grammatikalisch noch ein paar Fehler entdeckt, vielleicht könntest du diese noch verbessern. :) Ansonsten gefällt dein Blog mir sehr, mach weiter so!

Aurelius..




aurelius hanak 15. Januar 2015 um 23:48 

Liebe Gé, Mir gefallen deine Überlegungen und die Ausführlichkeit deines Posts. Ich bin mir sicher, dass du das Buch genau gelesen hast. Du teilst deine Gedanke und Ideen offen, das gefällt mir. Mir ging es an einigen Stellen ziemlich ähnlich. :) 

Mach weiter so! 

Aurelius..




aurelius hanak 15. Januar 2015 um 01:18   

Hallo Livia, du hast einige spannende Aspekte in deinem Post erwähnt. Doch es  gibt noch so viel mehr über was du über ihn schreiben könntest. Bis jetzt hast du uns nur einige Fakten aus dem Buch präsentiert. Du könntest noch viel tiefer darauf eingehen. Wenn er seinen Beruf liebt, wieso denkst du kommt es dazu das er anstatt arbeiten zu gehen, in seinem Keller mit seinen "Freunden" telefoniert? 

Probiere vielleicht noch einige eigene Meinungen oder Interpretationen einfliessen zu lassen, das würde mich sehr interessieren. Was ich ausserdem auch denke ist das du noch viel mehr Potenzial in der Wortwahl und Artikulierung hast. Probiere ein wenig spannender zu schreiben. Ich würde mich über eine Erweiterung von diesem Post freuen.  

Liebe Grüsse und frohes Schreiben.   

Aurelius..


Mittwoch, 21. Januar 2015

Reflexion


Soooo, nun ist es geschafft, vorbei, absolviert, hinter mir, gemacht und abgeschlossen. Dies wird der letzte Post zu dem Buch "Ruhm" sein. Wir bekamen den Auftrag einen Blog zu erstellen im Deutschunterricht. Wir durften ein Buch unserer Wahl aussuchen und mussten dann darüber Posts verfassen. jeweils 6 Vorgegebene Aufträge und 3 Wahlaufträge. Anfangs war ich sehr skeptisch. Sehr, sehr skeptisch. Einerseits hatte ich gar keine Lust und Motivation so etwas zu machen, ich war nie ein grosser Schreiber bzw. fand nie gefallen daran, aber vor allem  auch weil es zeitlich sehr kurz schien, ich dachte man würde nie in diesem kurzen Zeitfenster eine so grosse Arbeit erledigen und ein Buch lesen können. Ich hatte anfangs Probleme damit in der Schule daran zu arbeiten, da man sich gut ablenken lassen konnte und man sehr diszipliniert arbeiten musste. Anfangs habe ziemlich viel zuhause erledigt und abgeschlossen. Danach merkte ich aber, dass wenn man mal ins Schreiben gefunden hatte, es sehr gut ging. Und gemacht werden musste es ja sowieso. Also fing ich an auch die Zeit in der Schule zu nutzen. Aber irgendwie fände ich könnte man das Zeitfenster doch ein wenig vergrössern, man könnte noch viel mehr ins Detail gehen. Es kommt nämlich noch viel mehr als nur das Schreiben und Lesen dazu.

Doch nichts desto trotz, hat es mir einigermassen Spass gemacht die Blogs zu verfassen. Noch mehr Spass machte es mir das Buch zu lesen, es ist einfach der Hammer wie ich finde. Es ist auch ein Grund das mir die Arbeit so gefiel, denn wäre das Buch schlecht und langweilig würde mir das Post-verfassen noch weniger spass machen. Darum bin ich froh habe ich dieses Buch gewählt. In dem Post "Vorüberlegungen", schrieb ich das ich mir eine gute Leseerfahrung und einen spannenden Schluss erhoffe. Wie schon gesagt finde ich den Schluss sehr eindrücklich und er lässt auch noch etwas offen, um eigene Interpretationen und Enden zu erdenken. Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen!

Ich lernte viel von der Portfolioarbeit, ich denke ich kann sagen das ich die Arbeit gut eingeteilt habe, heute ist der 9. Januar und dies ist mein letzter Post. Ich habe nun noch 2 Wochen um alles zu überarbeiten, zu kontrollieren und zu erweitern. Ich lernte durch die Portfolioarbeit meine Lese- und Schreibsessions einzuteilen. Ich machte ausserdem auch noch die Erfahrung, dass es gut ist die Blogs ein wenig im Voraus zu verfassen, das hilft mal ein wenig Luft zu schnappen oder am Ende nicht einen zu grossen Stress zu haben. Was aber noch ein signifikanter Punkt ist, dass ich gelernt habe die Zeit in der Schule zu Nutzen, ich probierte wann es geht daran weiter zu arbeiten, ich las Checklisten aufmerksam durch und habe dies auf den Schulunterricht anderer Fächer übertragen. In der Mathematik zum Beispiel verhalf mir das zu guten Noten. Dies mag vielleicht schlecht nachvollziehbar sein, aber es ist so. Manchmal aber musste ich mich auch aufraffen etwas für den Blog zu machen doch ab und zu machte es mir schon fast ein wenig spass. Naja eher das gute Gefühl danach bereitete mir die Freude. Ab und an war das Schreiben sehr harzig und zäh, doch danach ging es wieder gut und ich konnte wieder einige Einträge aus dem Handgelenk schiessen und verfassen.

Dies ist mein erster Blog, es ist also eine neue Erfahrung für mich. Es fiel mir leicht am Computer zu arbeiten und meine Arbeiten hier zu erledigen. Alles wird immer und schnell abgespeichert und geht nicht verloren. Ich hatte also was das betrifft keine Sorgen.

Jetzt, im Nachhinein, merke ich wie intensiv ich mich mit dem Buch auseinandergesetzt habe, ich könnte es jetzt in jedem Detail wiedergeben. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Etwas angefangen und vollendet zu haben. Mir gefiel es nicht so immer die gewissen Umfangsanforderungen im Hinterkopf zu haben, immer die Zeichen checken zu müssen, oder etwas aufgrund mangelnder Zeichen ausfüllen und aufblasen zu müssen. Ich finde es nimmt ein wenig den Spass und gibt dem ganzen so ein "muss". Anderseits fand ich es zumteil auch gut gewissen Rahmenbedingungen zu haben und man hackt bei einigen Sachen nochmals nach und probiert mehr darüber zu schreiben. Es bringt also indirekt auch etwas gutes.

Ich nehme nur positives aus der Portfolioarbeit mit, ich finde das mir die Arbeit einiges gebracht hat von Disziplin bis zu einem gewissen Sprachgefühl, denn ich schrieb so viel und formulierte so viele Sätze wie noch nie über eine längere Zeit. Auch habe ich ein wenig Mitleid mit Frau Brülhart, die das ganze 24 mal Korrigieren und Bewerten muss. Ich könnte eine solche Arbeit nicht bewerten, denn eine Rezension oder eine Inhaltsangabe kann auch blendend sein ohne, dass sie allen Punkten einer Checkliste entspricht. Die Checklisten sind nur da um das Korrigieren leichter zu machen. Klar verschaffen sie dem Verfasser einen Überblick darüber was er in welcher Form zu tun hat, aber ich hoffe trotzdem das auch Aufgrund von Inhaltlichen Aspekten und Ideen korrigiert und nicht nur an der Oberfläche kratzend abgehakt und Zeichen nachgezählt werden. 

"Sofort"

Das wäre meine Antwort, würde man mich Fragen ob ich diese Arbeit in einer anderen Form oder mit einem anderen Buch zu wiederholen wünsche. Ich mag es nämlich sich Arbeiten selber einzuteilen und zu Planen. Man fühlt sich dann ungemein wichtig. Ich zumindest. Abgesehen von diesen Aspekten gefällt es mir auch meinen Ideen und Interpretationen freien Lauf zu lassen, besonders wenn ich weiss das es im Endeffekt um eine ganze Note geht. Das motiviert!

Rückblickend bin ich sehr stolz auf das, was ich geleistet und durchgezogen habe.

In diesem Sinne,

Auf Bald!

Freitag, 9. Januar 2015

Schreiben an Rosalie

Liebe Rosalie

Es würde mich sehr interessieren wie es dir momentan geht. Durch das unschöne Ende in Leo's Geschichte erfährt man das leider nicht. Dein Dasein erlischt von einem Moment zum nächsten. Ohne Todeskampf, Schmerz oder Übergang. Leo Richter, der Weltautor und dein Erschaffer, hört auf zu schreiben. Ich erwartete eine traurige Geschichte mit  traurigem Ende. Doch die abrupte Wendung machte mich fröhlich. Genau so fröhlich wie du es warst als er dich wieder jung gemacht hat. Freust du dich noch mal dein ganzes Leben vor dir zu haben? Was wirst du damit anfangen und wirst du etwas ändern oder anders machen? Du bekommst ein neues Leben geschenkt. Du hast die Chance aus deinen alten Fehlern zu lernen und aus Erkenntnissen und Erfahrungen von deinem alten "Ich" zu profitieren. Was wirst du wohl machen? Ich wüsste nicht was ich tun würde. Niemand kann das. Darum hat vielleicht auch Leo aufgehört zu schreiben.

Doch eigentlich ging es ja darum sich gegen oder für den Kampf zu entscheiden. Es ist eine schwere Entscheidung. Man kämpft in den sicheren Tod und stirbt auf den Knien. Ich wüsste wiedermal nicht was ich getan hätte. Doch wahrscheinlich hätte ich gekämpft. Doch um mich geht es hier nicht.

"Lieber stehend sterben, als auf den Knien leben." -Stéphane Charbonnier



In diesem Schreiben möchte ich vollenden, was Leo angefangen hat. Deine Lebensgeschichte hat mich berührt und nachdenklich gemacht. Ich kann deine Verzweiflung verstehen und möchte deine Entscheidungen gegenüber Leben und Tod auf keinen Fall in Frage stellen. Doch ich möchte deinem Leben ein würdiges Ende setzen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, es selbst in die Hand zu nehmen. Ich versuche nicht den Schreibstil oder die Erzählart von Daniel Kehlmann nach zu ahmen oder zu imitieren. Ich bin auch kein guter Autor. Ich bin eigentlich gar kein Autor. 

Und Rosalie? Sie geht die Strasse entlang, halb bewusstlos vor Freude. Sie kann es nicht fassen sie ist gesund und geheilt. Sie kann es nicht für sich behalten, sie läuft tanzend durch die Strassen und steckt die Leute mit ihrer Fröhlichkeit an. Erstmal die Kleider loswerden! Sie läuft in einen zufälligen Laden und schnappt sich die Kleider die sie will. Ihr leben sei zu kurz um bezahlen sagt sie und stürmt hinaus. Sie hat ihr ganzes Leben für andere geopfert und sich um andere gekümmert. Sie hatte 2 Männer in ihrem Leben und 3 Kinder zu erziehen, doch jetzt ist es vorbei. "Ich bin frei!" flüstert sie, "ich bin frei!" schrie sie, "ICH BIN FREI!", immer noch perplex von dem Gedanken. Sie will etwas sehen, sie will genau das machen was sie nie konnte und für was sie nie die Zeit hatte, und als sie die Zeit hatte wurde sie krank. Doch jetzt, jetzt wird sie ihr richtiges ich leben. Sie steigt ins nächste Flugzeug, mit sich trägt sie ausschliesslich ihr Handgepäck, nichts aus ihrer Vergangenheit. Sie weiss nicht wohin sie fliegt, es ist ihr auch egal. Denn wenn sie eines gelernt hat in ihrem Leben ist es, den Moment zu geniessen, sich für nichts und niemanden zu verbiegen und sein Leben leben wie man will und es für richtig hält. Denn in jedem Augenblick und Moment kann es vorbei sein.

Ich hoffe dieses kleine Ende gefiel dir. Ich schrieb es für dich.

Genau das will ich mir persönlich auch zu Herzen nehmen. Manchmal fällt einem das erst auf wenn man es nicht mehr hat. Doch man sollte es immer im Hinterkopf behalten und dankbar sein für dass, was man hat. Zufrieden sein mit dem Leben. Sich nicht immer an Sachen über sich orientieren, sondern auch mal realisieren wie gut man lebt und wie viele Menschen mit wesentlich wichtigeren Problemen zu kämpfen haben. Den Moment zu geniessen. Das machen was man für richtig hält. Seinen eigenen Weg gehen und sich von nichts und niemandem abhalten lassen.

Das sind alles Folgerungen die ich deiner  Geschichte entnehmen kann und für mich auf mein eigenes Leben übertragen kann und auch dir gerne auf deinen neuen Weg geben würde, Rosalie.

Ich wünsche dir viel Glück und nur das beste beim bestreiten deines neuen, zweiten Lebensweg.

Herzliche Grüsse

Dein Aurelius.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Ruhmige Fremdwörter

Daniel Kehlmann wirft in "Ruhm" nicht mit spitzfindigen Fremdwörtern um sich. Doch es sind trotzdem einige anzutreffen. Ich werde euch und mir selbst ein paar näher bringen.


Posttraumatisch: In Folge eines Traumes oder einer Verletzung auftretend

Er trug schwere posttraumatische Verletzungen aus dem Autounfall.



Kryptisch: Unverständlich

Er formuliert kryptisch und schwer zu verstehen-



der Nihilist: Ein Pessimist

Nihilistisch kann man auch pessimistisch nennen.



Stupor: Völlige körperliche und geistige Regungslosigkeit

Von einem Moment auf den anderen war er total Stupor.



die Residenz: Sitz oder Wohnsitz eines Staatsoberhauptes, Fürstens oder hohen Geistlichens

Das Staatsoberhaupt zog sich augenblicklich in seine Residenz zurück.



hantieren: Geschäftig mit den Händen arbeiten

Sie hantierte wirr mit einem Messer herum.



Imitieren: Jemanden nachahmen

Ich wurde von ihm imitiert.



der Funktionär: Beauftragter eines Verbandes, Beamter

Der Funktionär verlangte umgehend etwas zu trinken.



das Visum: Urkunde welche die Aufenthaltsgenehmigung regelt

Er bekam kein Visum von der Amerikanischen Zollbehörde.



der Sarkasmus: Beissender, verletzender Spott

Sarkastische Bemerkungen können sehr verletzlich sein.



die Regulation: Regelung von Vorgängen

Nach diesem Vorfall regulierte er seinen Einsatz.



die Synthese: Eine Zusammenführung

Eine Synthese fasst Sachen zusammen.



die Begierde: Genuss, Befriedigung auf Erfüllung eines Wunsches

Er konnte seiner Begierde nicht wiederstehen.



die Revision: Eine Abänderung, Überarbeitung

Die Arbeit, welche er zuletzt geschrieben hat, muss er jetzt revidieren.



die Hypothek: Eine Grundschuld welche abzubezahlen ist

Sie haben noch nicht die vollständige Hypothek abbezahlt!



Veritabel: Wahrhaft, Echt, Wirklich

Sechs verlorene Spiele hintereinander waren die Folge eines veritablen Leistungsbruches.



das Charisma: Eine besondere Ausstrahlungskraft eines Menschen.

Er hat ein wahrhaftig aussergewöhnliches Charisma.



Ich hoffe ich konnte euch einige, euch unbekannte oder nicht genau verstandene Fremdwörter erklären.



Quelle: Duden Online

Freitag, 2. Januar 2015

Ein aussergewöhlicher Roman namens Ruhm

Der Roman wurde im Jahre 2009 von dem Bestsellerautoren von "die Vermessung der Welt", Daniel Kehlmann veröffentlicht und geschrieben. Das Buch umfasst 203 Seiten Das Buch wurde Original deutschsprachig verfasst. Gedruckt wurde es von dem Rohwolt Verlag in Deutschland. Das Buch war der Nachfolger eines sehr vom Erfolg gekrönten Buches von Daniel Kehlmann. Mit dem aussergewöhnlichen Aufbau wollte er sich absichtlich von seinem vorherigen Werk distanzieren.

In diesem Buch nahm sich Daniel Kehlmann wie gesagt etwas spezielles vor. Es sollte nicht ein normales Buch werden. Er wob 9 verschiedene Geschichten ineinander und machte sie zusammen zu einer. Das Streben nach Ruhm und dem Verlust und Gewinn dessen, steht neben der modernen Technologie, ihren Tücken und dem Identitätsverlust im Vordergrund. Sprachlich gesehen ist es einfach geschrieben und gut zu verstehen, aber jede Geschichte ist doch individuell formuliert. Soweit so gut. Aber um die Handlung genau zu verstehen und nachvollziehen zu können braucht es schon ein wenig mehr. Man muss zu jedem Zeitpunkt voll bei der Sache sein um nichts zu verpassen. Rein theoretisch könnte, ausser der letzten, jede Geschichte für sich alleine stehen.

Die erste Geschichte zum Beispiel handelt von einem Elektrotechniker welcher sich erstmals ein Handy kauft. Durch die Falschvergabe der Telefonnummer gelangt er an neue Kontakte, kommuniziert mit den Personen und beeinflusst deren leben. Per Zufall wurde ihm die Telefonnummer von dem berühmten Filmstar Ralf Tanner vergeben und er schlüpfte in seine Identität. Das weiss man jedoch nicht wenn man die erste Geschichte liest, jedoch nach der vierten wird einem das klar.  Nach jeder Geschichte die man liest weiss man mehr über die Vorherigen. Die einzelnen Geschichten sind nicht überflüssig oder hochgestochen spannend geschrieben und konzentrieren sich auf die Handlung. Jedes Kapitel gewährt ein Stück mehr von der Wahrheit und der Handlung. Für eine genaue Inhaltsangabe könnt ihr meinen vorherigen Post ansehen.

Er schreibt ziemlich einfach und klar formuliert. Die Geschichten sind einzeln ohne Probleme zu verstehen, machen jedoch nicht immer Sinn, wenn man die Einzelheiten dazu noch nicht weiss. Umso mehr Gegebenheiten klar werden desto mehr  machen die vorherigen Handlungen auch Sinn. Es erinnert mich wenig an eine Fernsehserie. Ich kann nicht genau sagen wieso, aber es hat auch einen gestaffelten Ablauf in dem die Geschichten "abgespielt" oder gelesen werden.

Es dreht sich alles um Identitäten die verändert, vertauscht oder verloren werden. Ralf Tanner, die Hauptperson in der vierten Geschichte, verliert seine komplette Identität und sein Hab und Gut, weil ein anderer in seine Rolle schlüpft. Währenddessen verschwindet die Identität von Maria Rubinstein komplett in  Asien und sie ist nur noch eine Leere Hülle, die ohne Visum da steht wie ein begossener Pudel den niemand will. Auch die Rede ist von einem Abteilungsleiter einer Mobilfunkgesellschaft, der seine Identität spaltet und ein Doppelleben führt. Auch Mollwitz sein Mitarbeiter baut sich ein zweites "Ich" im Internet auf. Identitäten spielen eine grosse Rolle. Die eine geht verloren und die andere wird genommen.

Auch ein wichtiger Aspekt sind Innovationen und Erneuerungen der Neuzeit. Erfindungen wie iPods, Handys oder Email steuern und prägen das ganze Buch. Aufgrund einer falschvergebenen Handynummer wird ein grosser Ball ins Rollen gebracht. Ein Ball der sich kontinuierlich durch die Geschichten zieht. Meist tritt er in Kombination mit dem oben genannten Identitätsverlusten auf. Aufgrund des Fehlers schlüpft ein Techniker in die Rolle eines Filmstars oder mit Hilfe von Email und Handy spaltet ein Firmenchef seine Identität und betrügt seine Frau. Sein untergeordneter Mitarbeiter lebt seinen Zwang und seine Lust im Internet als aktiver Blogger aus und tratscht Sachen über Stars. Auch er baut sich eine zweite Identität auf bzw. flieht aus seiner richtigen.

Das Buch ist sehr durchdacht geschrieben. Alles hat einen Sinn und alles kommt so wie man es nicht denkt. Die einzelnen Geschichte sind Leichtsinnig einfach gehalten. So einfach das es den Leser gezwungenermassen etwas dahinter suchen lässt. Es lässt einem den Gedanken freien Lauf zu lassen und eine oder zwei oder alle Geschichten nochmals zu lesen. Es hat viele Ebenen und Interpretationsformen. Jeder kann etwas anders Verstehen, man kann sich alles aus anderen Blickwinkeln betrachten. Daniel Kehlmann spielt mit dem Leser und seiner Vorstellungskraft. Wenn man tiefer auf das Buch eingeht entdeckt man noch sehr viel mehr als wenn man es nur "liest". Ein einmaliges Buch. Ich sehe mich nicht in der Lage dazu etwas an irgendetwas auszusetzen. Ich geniesse lieber das Buch nochmals.

Abschliessend beurteile ich es, als das etwas andere Buch an welchem man, je länger je mehr gefallen findet und welches man froh ist gelesen zu haben. Wenn man bereit ist zwischen den Zeilen zu lesen und etwas mehr als nur zu "lesen", dann ist dieses Buch eine SUPER Erfahrung für den Glücklichen welcher dieses Meisterwerk noch vor sich hat. 

Sonntag, 28. Dezember 2014

Leo "Baby" Richter genauer unter die Lupe genommen..

Leo Richter ist ein berühmter Schriftsteller in dem Roman "Ruhm". Er kommt als Hauptperson in
der zweiten Geschichte und letzten Geschichte vor. Er ist ein ziemlich eitler und schnell aufbrausender Mensch welcher manchmal mit seiner Art ziemlich nervig sein kann. Dies kann man unschwer an seiner Freundin Elisabeth erkennen, weil sie sich oft aufgrund seines Verhaltens an ihm stört. Er schreibt für sein Leben gern und ist mit der Ärztin Elisabeth zusammen. Er schrieb sicherlich schon einige Bestseller und hat Erfolg mit der Literatur. Er verdient sein täglich Brot damit. Sein Markenzeichen ist es, reale Personen in seinen Romanen zu verewigen und einzubauen. Einige können sich nichts schöneres vorstellen und kämpfen um einen Platz, doch andere wollen sich auf keinen Fall in seinen Geschichten wiederfinden.


Oftmals lässt er seine Freundin Elisabeth in Form von einer gewissen Lara Gaspard oder anderen in seine Geschichten einfliessen, diese jedoch möchte das auf keinen Fall. Denn sie verbindet die fiktiv erfundene Figur ihrer selbst in Leos Roman mit Einsätzen von sich für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen". Sie sah dort Sachen die kein Mensch sehen dürfte und hat darum oft Albträume.

Richters grösster Erfolg war eine Geschichte von einer alten Dame welche sich zum Sterben gewillt in die Schweiz begab, die Geschichte nimmt dann jedoch ein anderes Ende. Ein genialer und erfolgreicher Roman.

Was Richter hasst sind nervige Fragen. Fragen wie: "Wo haben sie ihre guten Einfälle"?, oder "Wann schreiben sie ihre Geschichten?". Es scheint als möge er den Kontakt mit seinen Fans allgemein nicht sonderlich. Oft weist er sie genervt ab oder geht ihnen aus dem Weg. Ich schliesse daraus, dass er ziemlich abgehoben und vielleicht ein wenig selbstverliebt ist. Nicht zwingen selbstverliebt in seine Person ansich, vielleicht eher in sein Literarisches Können oder seinen Ruhm. Ausserdem hat er panische Flugangst und meint oft, dass er in irgendeiner Weise hintergangen oder vernachlässigt wird. Er ist allgemein eine ängstliche Person. Im Buch werden seine äusserlichen Werte nicht gross beschrieben und sein Alter nicht erwähnt. Ich denke aber, dass er mittleren Alters ist, etwa um die 30 Jahre.

Manchmal kommt er mir ein Mann vor welcher sich eine eigene Welt in seinen Gedanken macht. Er modelliert sich alles zurecht und macht es genau so wie er, es haben will. Ein Träumer. Ein Träumer mit einer blühenden Fantasie. Er nimmt reale Grundlagen und Personen und baut darauf seine Geschichten auf. Er baut massive Wolkenschlösser. Vielleicht hat er einige Probleme, sei es mit sich selbst oder der Umwelt und kann durch das seine Psychischen Defizite neutralisieren und ausgleichen. Er kann die Sachen die ihm in der echten Welt nicht gefallen, an ihm zum Beispiel, einfach umändern und nach seinen Vorstellungen gestalten. Er kann sich zum Beispiel mutig und selbstlos machen, obwohl er das in der Realität gar nicht ist. Wie er es in der letzten Geschichte "In Gefahr" macht.



    Bildquelle: Google

Leo ist für mich ein kleines Baby das ziemlich unselbständig ist und bei einigen organisatorischen Dingen im Alltag immer noch Hilfe braucht. Dafür ist seine Freundin Elisabeth zuständig. Er hatte sie erst kürzlich kennengelernt und es ging nicht lange und sie waren ein Paar. Seine Beziehung zu ihr ist ziemlich einseitig. Ich habe gemerkt das bei Gesprächen oft er das Thema bestimmt, sei es wegen seiner Ängstlichkeit oder weil er manchmal ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht. Die zwei gehen nicht in die Tiefe, bei Gesprächen zum Beispiel. Sie nervt sich aber je länger je mehr aufgrund seiner Art und seiner Ansicht und Einstufung von Problemen. Wie oben schon erwähnt regt er sich oft über Lapallien auf, wie sie findet. Er hat bestimmt ein wenig die Perspektive verloren aufgrund seines Erfolges und Ruhmes. Eventuell ist er auch ein wenig abgehoben.

In der Geschichte " In Gefahr" fliegt er mit Elisabeth ins Ausland um eine Lesereise zu machen, sie nervt sich im Verlauf der Reise sehr an ihm, aufgrund seines Verhaltens. Er bläst die Reise dann ab. In der neunten und letzten Geschichte welche den selben Namen trägt. Sie befinden sich in einer Geschichte von Leo. Er begleitet sie in den Osten weil sie dort Notfallmässig gebraucht wird. Er stellt sich selbst als mutig und furchtlos dar, wie er es noch oft macht. Elisabeth's Albtraum ist wahr geworden, sie befindet sich in eine der Geschichten von Leo. Gemeinsam mit Lara Gaspard, der fiktiven Figur ihrer selbst. Sehr komisch. Sie trennt sich von ihm. Zum Schluss sagt Leo noch etwas beeindruckendes und zum denken anregendes:

"Wir sind immer in Geschichten. Geschichten in Geschichten in Geschichten. Man weiß nie, wo eine endet und eine andere beginnt! In Wahrheit fließen alle ineinander. Nur in Büchern sind sie säuberlich getrennt."

Danke Daniel, für dies.

Freitag, 19. Dezember 2014

Wer steckt dahinter?

Daniel Kehlmann


Daniel Kehlmann ist am 13. Januar 1975 in München geboren. Daniel wuchs in einer Familie auf in welcher sein Vater Regisseur und seine Mutter Schauspielerin war. Sein Grossvater war expressionistischer Schriftsteller und lebte in Wien. Man kann also annehmen, dass er ziemlich kultiviert und ohne grosse Probleme aufwuchs. 1981 zog die Familie Kehlmann nach Wien. In Wien machte dann Daniel einen Abschluss im Kollegium Kalksburg. Später studierte er Philosophie und Literaturwissenschaften. Es muss ihn also schon in jungen Jahren irgendwie in diese Richtung gezogen haben. 1997, nach seinem Studium erschien sein erster Roman "Beerholms Vorstellung". Es folgten mehr und mit seinen ersten Internationalen Erfolg, "Ich und Kaminski" fuhr er im Jahre 2003 ein. 2005 jedoch sollte sein Jahr sein. Mit dem Buch "die Vermessung der Welt" gewann er Zahlreiche Preise und überzeugte Publikum und Kritiker. Es wurde zu einem der grössten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Ausserdem war er noch Teilzeitdozent an verschiedenen Universitäten.

Als Daniel das Kollegium Kalksburg verliess, wusste er schon, dass er Literatur studieren wird. Für mich ist das ein klares Indiz dafür das er während, oder vor seiner Kollegium-Zeit sehr stark geprägt oder zu Literatur bewegt worden ist. Dass sein Grossvater schon Schriftsteller war hatte sicher auch
einen Einfluss auf die Berufliche Laufbahn von Daniel Kehlmann. Vielleicht wurde es ihm fast ein wenig weitergegeben. Auf jeden Fall wusste er genau was er tat als er nach dem Kollegium Literatur studieren ging. 

Es ist immer sehr schwer zu sagen was die Schreibmotivation von einem Autor ist. Als erstes fällt mir da ein das jeder Mensch eine Existenzgrundlage braucht. Man kann nicht ohne Geld überleben. Ich denke das hat sicher einen Einfluss darauf ob und wie man ein Buch schreibt. Ob man es mit der Absicht schreibt Erfolg zu haben oder mit der Absicht den Menschen etwas mitzuteilen. Er selber aber sagte, er habe 10 Jahre ohne Erfolg geschrieben. Also muss da noch etwas anderes dahinter sein. Mein Wunschgedanke ist es, das Daniel aus reiner Lust und Spass geschrieben hat. Dass er dieses spezielle Buch aus der Motivation heraus, etwas neues und bahnbrechendes zu schreiben, geschrieben hat. Das würde mich sehr freuen. Andererseits denke ich aber auch, dass es unmöglich nur dieser Aspekt sein kann, denn von irgendetwas muss man schliesslich auch noch Leben. Ich bin mir sicher es liegt irgendwo dazwischen, zwischen der Liebe zur Literatur, angespornt und motiviert von dem grossen Erfolg "Die Vermessung der Welt" und zwischen dem Existenzgedanken. (Falls der noch ein Thema ist nach dem Bestseller.) Wahrscheinlich würde es ohne den Erfolg von "der Vermessung der Welt" gar keinen Roman "Ruhm" geben. Vielleicht wollte er extra etwas ganz neues machen um sich mit "Ruhm" von seinem Vorgängerroman  zu distanzieren.



"Seine Romane handeln oft von Auflösungsprozessen"

(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/daniel-kehlmann-im-gespraech-ich-haette-auch-ohne-erfolg-angst-12553007.html)

Seinen eigenen Aussaugen zufolge steckt hinter seinem Schreibstil, welcher oft von der Brüchigkeit und Flüchtigkeit allen Ruhms, Erfolgs und Vermögens handelt, eine Menge persönliche Angst.

"Erfolg hat naturgemäß auch etwas Beruhigendes und Stärkendes. Ich versuche ohnehin, mich nicht an den Erfolg zu gewöhnen. Ich habe fast zehn Jahre ohne Erfolg geschrieben, ich bin sehr dankbar dafür. Aber ich bin jetzt auch schon lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, wie schnell es damit vorbei sein kann."  


(Daniel Kehlmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen, 31.8.2013)

Dies bestätigt meine These und Hoffnung das er das Buch nicht gezwungenermassen aus einem Zwang heraus geschrieben hat. Das freut mich. Vielleicht hat er eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zu dem Thema "Ruhm" in sein Buch eingeflechtet und identifiziert sich eventuell sogar mit einer Fiktiven Person seines Buches. Doch das werde ich nie herausfinden.


Ausser ich treffe ihn irgendwo,..

..irgendwann,..

..eventuell mal.