Sonntag, 28. Dezember 2014

Leo "Baby" Richter genauer unter die Lupe genommen..

Leo Richter ist ein berühmter Schriftsteller in dem Roman "Ruhm". Er kommt als Hauptperson in
der zweiten Geschichte und letzten Geschichte vor. Er ist ein ziemlich eitler und schnell aufbrausender Mensch welcher manchmal mit seiner Art ziemlich nervig sein kann. Dies kann man unschwer an seiner Freundin Elisabeth erkennen, weil sie sich oft aufgrund seines Verhaltens an ihm stört. Er schreibt für sein Leben gern und ist mit der Ärztin Elisabeth zusammen. Er schrieb sicherlich schon einige Bestseller und hat Erfolg mit der Literatur. Er verdient sein täglich Brot damit. Sein Markenzeichen ist es, reale Personen in seinen Romanen zu verewigen und einzubauen. Einige können sich nichts schöneres vorstellen und kämpfen um einen Platz, doch andere wollen sich auf keinen Fall in seinen Geschichten wiederfinden.


Oftmals lässt er seine Freundin Elisabeth in Form von einer gewissen Lara Gaspard oder anderen in seine Geschichten einfliessen, diese jedoch möchte das auf keinen Fall. Denn sie verbindet die fiktiv erfundene Figur ihrer selbst in Leos Roman mit Einsätzen von sich für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen". Sie sah dort Sachen die kein Mensch sehen dürfte und hat darum oft Albträume.

Richters grösster Erfolg war eine Geschichte von einer alten Dame welche sich zum Sterben gewillt in die Schweiz begab, die Geschichte nimmt dann jedoch ein anderes Ende. Ein genialer und erfolgreicher Roman.

Was Richter hasst sind nervige Fragen. Fragen wie: "Wo haben sie ihre guten Einfälle"?, oder "Wann schreiben sie ihre Geschichten?". Es scheint als möge er den Kontakt mit seinen Fans allgemein nicht sonderlich. Oft weist er sie genervt ab oder geht ihnen aus dem Weg. Ich schliesse daraus, dass er ziemlich abgehoben und vielleicht ein wenig selbstverliebt ist. Nicht zwingen selbstverliebt in seine Person ansich, vielleicht eher in sein Literarisches Können oder seinen Ruhm. Ausserdem hat er panische Flugangst und meint oft, dass er in irgendeiner Weise hintergangen oder vernachlässigt wird. Er ist allgemein eine ängstliche Person. Im Buch werden seine äusserlichen Werte nicht gross beschrieben und sein Alter nicht erwähnt. Ich denke aber, dass er mittleren Alters ist, etwa um die 30 Jahre.

Manchmal kommt er mir ein Mann vor welcher sich eine eigene Welt in seinen Gedanken macht. Er modelliert sich alles zurecht und macht es genau so wie er, es haben will. Ein Träumer. Ein Träumer mit einer blühenden Fantasie. Er nimmt reale Grundlagen und Personen und baut darauf seine Geschichten auf. Er baut massive Wolkenschlösser. Vielleicht hat er einige Probleme, sei es mit sich selbst oder der Umwelt und kann durch das seine Psychischen Defizite neutralisieren und ausgleichen. Er kann die Sachen die ihm in der echten Welt nicht gefallen, an ihm zum Beispiel, einfach umändern und nach seinen Vorstellungen gestalten. Er kann sich zum Beispiel mutig und selbstlos machen, obwohl er das in der Realität gar nicht ist. Wie er es in der letzten Geschichte "In Gefahr" macht.



    Bildquelle: Google

Leo ist für mich ein kleines Baby das ziemlich unselbständig ist und bei einigen organisatorischen Dingen im Alltag immer noch Hilfe braucht. Dafür ist seine Freundin Elisabeth zuständig. Er hatte sie erst kürzlich kennengelernt und es ging nicht lange und sie waren ein Paar. Seine Beziehung zu ihr ist ziemlich einseitig. Ich habe gemerkt das bei Gesprächen oft er das Thema bestimmt, sei es wegen seiner Ängstlichkeit oder weil er manchmal ein wenig mehr Aufmerksamkeit braucht. Die zwei gehen nicht in die Tiefe, bei Gesprächen zum Beispiel. Sie nervt sich aber je länger je mehr aufgrund seiner Art und seiner Ansicht und Einstufung von Problemen. Wie oben schon erwähnt regt er sich oft über Lapallien auf, wie sie findet. Er hat bestimmt ein wenig die Perspektive verloren aufgrund seines Erfolges und Ruhmes. Eventuell ist er auch ein wenig abgehoben.

In der Geschichte " In Gefahr" fliegt er mit Elisabeth ins Ausland um eine Lesereise zu machen, sie nervt sich im Verlauf der Reise sehr an ihm, aufgrund seines Verhaltens. Er bläst die Reise dann ab. In der neunten und letzten Geschichte welche den selben Namen trägt. Sie befinden sich in einer Geschichte von Leo. Er begleitet sie in den Osten weil sie dort Notfallmässig gebraucht wird. Er stellt sich selbst als mutig und furchtlos dar, wie er es noch oft macht. Elisabeth's Albtraum ist wahr geworden, sie befindet sich in eine der Geschichten von Leo. Gemeinsam mit Lara Gaspard, der fiktiven Figur ihrer selbst. Sehr komisch. Sie trennt sich von ihm. Zum Schluss sagt Leo noch etwas beeindruckendes und zum denken anregendes:

"Wir sind immer in Geschichten. Geschichten in Geschichten in Geschichten. Man weiß nie, wo eine endet und eine andere beginnt! In Wahrheit fließen alle ineinander. Nur in Büchern sind sie säuberlich getrennt."

Danke Daniel, für dies.

Freitag, 19. Dezember 2014

Wer steckt dahinter?

Daniel Kehlmann


Daniel Kehlmann ist am 13. Januar 1975 in München geboren. Daniel wuchs in einer Familie auf in welcher sein Vater Regisseur und seine Mutter Schauspielerin war. Sein Grossvater war expressionistischer Schriftsteller und lebte in Wien. Man kann also annehmen, dass er ziemlich kultiviert und ohne grosse Probleme aufwuchs. 1981 zog die Familie Kehlmann nach Wien. In Wien machte dann Daniel einen Abschluss im Kollegium Kalksburg. Später studierte er Philosophie und Literaturwissenschaften. Es muss ihn also schon in jungen Jahren irgendwie in diese Richtung gezogen haben. 1997, nach seinem Studium erschien sein erster Roman "Beerholms Vorstellung". Es folgten mehr und mit seinen ersten Internationalen Erfolg, "Ich und Kaminski" fuhr er im Jahre 2003 ein. 2005 jedoch sollte sein Jahr sein. Mit dem Buch "die Vermessung der Welt" gewann er Zahlreiche Preise und überzeugte Publikum und Kritiker. Es wurde zu einem der grössten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Ausserdem war er noch Teilzeitdozent an verschiedenen Universitäten.

Als Daniel das Kollegium Kalksburg verliess, wusste er schon, dass er Literatur studieren wird. Für mich ist das ein klares Indiz dafür das er während, oder vor seiner Kollegium-Zeit sehr stark geprägt oder zu Literatur bewegt worden ist. Dass sein Grossvater schon Schriftsteller war hatte sicher auch
einen Einfluss auf die Berufliche Laufbahn von Daniel Kehlmann. Vielleicht wurde es ihm fast ein wenig weitergegeben. Auf jeden Fall wusste er genau was er tat als er nach dem Kollegium Literatur studieren ging. 

Es ist immer sehr schwer zu sagen was die Schreibmotivation von einem Autor ist. Als erstes fällt mir da ein das jeder Mensch eine Existenzgrundlage braucht. Man kann nicht ohne Geld überleben. Ich denke das hat sicher einen Einfluss darauf ob und wie man ein Buch schreibt. Ob man es mit der Absicht schreibt Erfolg zu haben oder mit der Absicht den Menschen etwas mitzuteilen. Er selber aber sagte, er habe 10 Jahre ohne Erfolg geschrieben. Also muss da noch etwas anderes dahinter sein. Mein Wunschgedanke ist es, das Daniel aus reiner Lust und Spass geschrieben hat. Dass er dieses spezielle Buch aus der Motivation heraus, etwas neues und bahnbrechendes zu schreiben, geschrieben hat. Das würde mich sehr freuen. Andererseits denke ich aber auch, dass es unmöglich nur dieser Aspekt sein kann, denn von irgendetwas muss man schliesslich auch noch Leben. Ich bin mir sicher es liegt irgendwo dazwischen, zwischen der Liebe zur Literatur, angespornt und motiviert von dem grossen Erfolg "Die Vermessung der Welt" und zwischen dem Existenzgedanken. (Falls der noch ein Thema ist nach dem Bestseller.) Wahrscheinlich würde es ohne den Erfolg von "der Vermessung der Welt" gar keinen Roman "Ruhm" geben. Vielleicht wollte er extra etwas ganz neues machen um sich mit "Ruhm" von seinem Vorgängerroman  zu distanzieren.



"Seine Romane handeln oft von Auflösungsprozessen"

(http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/daniel-kehlmann-im-gespraech-ich-haette-auch-ohne-erfolg-angst-12553007.html)

Seinen eigenen Aussaugen zufolge steckt hinter seinem Schreibstil, welcher oft von der Brüchigkeit und Flüchtigkeit allen Ruhms, Erfolgs und Vermögens handelt, eine Menge persönliche Angst.

"Erfolg hat naturgemäß auch etwas Beruhigendes und Stärkendes. Ich versuche ohnehin, mich nicht an den Erfolg zu gewöhnen. Ich habe fast zehn Jahre ohne Erfolg geschrieben, ich bin sehr dankbar dafür. Aber ich bin jetzt auch schon lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, wie schnell es damit vorbei sein kann."  


(Daniel Kehlmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen, 31.8.2013)

Dies bestätigt meine These und Hoffnung das er das Buch nicht gezwungenermassen aus einem Zwang heraus geschrieben hat. Das freut mich. Vielleicht hat er eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zu dem Thema "Ruhm" in sein Buch eingeflechtet und identifiziert sich eventuell sogar mit einer Fiktiven Person seines Buches. Doch das werde ich nie herausfinden.


Ausser ich treffe ihn irgendwo,..

..irgendwann,..

..eventuell mal.



Montag, 15. Dezember 2014

Was, wie, wo?

Ruhm - Ein Roman in neun Geschichten


Ruhm - Ein Roman in neun Geschichten, ist ein in Deutsch erschienener Roman, der im Jahre 2009 von Daniel Kehlmann veröffentlicht wurde. Das Buch ist, wie der Titel schon sagt, in neun einzelne Geschichten gegliedert welche mal mehr, mal weniger offensichtlich miteinander verbunden sind. Es dreht sich ziemlich viel um die Vorzüge, Nachteile und Tücken des modernen Kommunikationssystems. Auch Probleme der Identität und des Identitätsverlustes sowie der Realität und der Scheinrealität werden dargestellt. Der Titel "Ruhm" ist ein wichtiges Leitmotiv und kommt in allen Geschichten vor. Figuren werden durch ihn positiv oder negativ beeinflusst, werden ihm zum Verhängnis oder nutzen ihn zu ihren Gunsten.


Der Familienvater Elbling führt ein normales Leben und wohnt zusammen mit seiner Frau, zu welcher er eher ein kühles Verhältnis hat und 2 Töchtern in einer Wohnung. Von Beruf ist er Techniker. Er hat sich stets geweigert ein Mobiltelefon zu erwerben. Doch auf Wunsch seiner Frau kauft er sich eines. Doch kaum ist es hier gibt es schon die ersten Probleme. Anstatt einer neuer Nummer bekommt er eine schon vergebene Nummer. Diese Nummer gehört keinem geringerem als dem bekannten Schauspieler Ralf Tanner. Anfangs nervt es ihn sehr, denn dauernd kommen Anrufe von unbekannten Personen. Doch allmählich fängt er an gefallen daran zu finden. Er hat mit der Zeit sogar Spass daran die anrufenden Personen zu täuschen. Das führt dazu, dass Beziehungen von dem Schauspieler kaputt gehen und sich ein Freund Tanners sogar das Leben nimmt. Tanner weiss auf diese Ereignisse keine Lösung doch irgendwie stört es ihn nicht mehr. Jetzt kann er sich ein wenig zurückziehen. Er baut sich ein Zweitleben auf, doch er merkt erst zu spät das ein anderer schon in seine Identität geschlüpft ist und jetzt in seinem Schloss wohnt. Schuld an der Falschzuweisung der Mobiltelefonnummer ist ein Mitarbeiter einer Telekommunikationsfirma namens Mollwitz. Und der Abteilungsleiter der selben Firma. Der Abteilungsleiter hat ein strenges und stressiges Privatleben mit einer Geliebten, einer Frau und zwei Kindern. Ihm fällt der Irrtum nicht auf, er vertraut voll auf seinen Mitarbeiter Mollwitz. Der kommt aber auch nicht oft zum arbeiten und wenn er es tat dann nicht sorgfältig. Er schreibt lieber Internetblogs und Klatsch und Tratsch rund um Stars wie Ralf Tanner. Er flüchtet in eine surreale Welt. Gleichzeitig himmelt er auch den Autor Leo Richter an und ist verliebt in dessen Romanfigur Lara Gaspard. Als er Beruflich eine Reise angeht und erfährt, dass er im selben Hotel wie Leo Richter ist, will er unbedingt mit ihm sprechen und sich mit ihm anfreunden um in seinem Roman vorzukommen, denn sein Markenzeichen ist, dass er oftmals existierende Personen als Vorlage nimmt. Doch Richter will nichts von ihm hören. Er ist momentan mit seiner Freundin Elisabeth unterwegs welcher er erst einige Wochen zuvor kennengelernt hat. Elisabeth ist eine Ärztin welche lange in Krisengebieten geholfen hat und mit allen Wassern gewaschen ist. Sie nervt sich ab den banalen Problemen Richters. Er hat Flugangst und ist allgemein ein ziemlich furchtsamer Mensch. Sie hingegen erfuhr erst kürzlich das drei ihrer früheren Ärzte-Kollegen verschollen sind und angesichts der Lappalien-Probleme von Richter wird ihr fast übel. Doch Richter schreibt gute Romane. So gut, dass sogar 2 von ihnen es in Daniel Kehlmanns Buch "Ruhm" geschafft haben. Leo Richter erschuf auch noch  fiktive Personen wie Lara Gaspard, welche einige Herzen bricht und die todkranke Rosalie. Zweitere, eine ehemalige Lehrerin, sieht sich gezwungen ihrem Leben ein Ende zu setzen und kontaktiert eine Sterbehilfe-Firma in der Schweiz. Entschlossen zu sterben fährt sie in die Schweiz. Doch auf dem Weg dorthin passieren viele Sachen und plötzlich wird der Autor (Leo Richter) auch noch in die Geschichte gezogen. Er wird von Rosalie angefleht, dass sie nicht sterben muss, denn er hat es ja in der Hand. Nach hin und her gewährt er ihr zu Leben und sie kann ihr Glück nicht fassen. Doch plötzlich erlischt alles und Rosalie starb ohne es zu merken, denn der Autor hörte auf an der Geschichte weiterzuschreiben. Abrupt sagt Richter auch noch die Lesereise aufgrund des Stresses ab und begibt sich nach hause. Anstatt ihm, wird nun die ebenfalls bekannte Autorin Maria Rubinstein einspringen. Doch für Maria wird die Reise kein gutes Ende nehmen. Sie wird in Asien vergessen und hat eine Pechsträhne und Konflikt mit der einheimischen Polizei. Schlussendlich wird sie an einem Markt von einer Bäuerin aufgegabelt und nachhause genommen. Sie muss nun Drecksarbeiten verrichten und schuften für ein paar Stücke Brot.

Als Leo und Elisabeth sich ein Jahr nach dem verschwinden von Maria Rubinstein zu einem Einsatz in Afrika begeben trifft sie die Ärztin Lara Gaspard und Elisabeth wird ihr klar, dass genau das passiert ist, was sie nie wollte. In eine von Leo's Geschichten eingefügt, zu seinen Zwecken, in die Geschichte passend und  in seiner Vorstellung ummodelliert zu werden. Sie versteht gar nichts mehr alles ist so Komplex. Als sie Leo zur Rede stellt meint der nur: "Wir sind immer in Geschichten, und Geschichten in Geschichten in Geschichten. Mann weiss nie, wo eine Endet und eine andere beginnt. Nur in Büchern sind sie säuberlich getrennt." Sie verlässt ihn. Das Buch endet mit Leo und Elisabeth in Leo's Geschichte in Afrika.